Antifaschismus, Akzeptanz und Frieden

In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen heißt es: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren". Diesen Grundsatz verteidigen wir gegen fremdenfeindliche Tendenzen. Rassismus, Antisemitismus, Hass und Gewaltbereitschaft dürfen keinen Platz in unserer Stadt haben. Mit Rassist*innen, Antisemit*innen oder Neofaschist*innen darf es keine Zusammenarbeit geben. In Greifswald, wie überall, muss ein jeder Mensch ein gutes und sicheres Leben führen können - frei von Armut, Ausgrenzung und Angst!
In unserer Stadt gibt es glücklicherweise viele ehrenamtliche Initiativen, welche sich für diese Grundsätze einsetzten. Ihre Arbeit für Prävention gegen menschenfeindliche Ansichten, kulturellen Austausch und Erinnerung ist unerlässlich für eine demokratische Gesellschaft. Die Stadt muss solche Arbeit und Initiativen anerkennen und aktiv fördern.

Die Förderung einer demokratischen, toleranten und friedlichen Gesellschaft kann aber nicht nur Aufgabe des Ehrenamtes sein. Auch die Stadt selbst muss hier aktiver werden beispielsweise durch eine lebendige Gedenkkultur an die Opfer des Faschismus, die Schaffung eigener Präventionsangebote für Kinder- und Jugendliche, und Kooperation mit anderen Städten für kulturellen Austausch und ein friedliches Zusammenleben.

Wie wir ehrenamtliche Initiativen stärken wollen und wie sich die Stadt selbst für Antifaschismus, Akzeptanz und Frieden einsetzten soll, erfahrt ihr hier:

Wir wissen: Die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft, die alle ihre Mitglieder akzeptiert, müssen schon von klein auf und auf allen Ebenen der Gesellschaft geschaffen werden. Deswegen setzen wir uns ein für:

 

  • die Unterstützung aktiver demokratischer Gruppen in Greifswald in ihrer politischen Arbeit.

  • die Schaffung von öffentlichen und auf Schulen abgestimmten Angeboten antifaschistischer Jugendbildung.

  • eine Antifaschismus- und Antirassismusklausel in der Geschäftsordnung der Bürgerschaft und der Hauptsatzung.

  • die Unterstützung von unabhängigen Initiativen bei antifaschistischer und antirassistischer Arbeit durch die unbürokratische Bereitstellung von Räumen und finanziellen Mitteln.

Außerdem machen wir uns stark dafür, dass…

  • Rassismus, Antisemitismus und Gewalt im Sport sowie in dessen Umfeld der Boden entzogen wird.

  • offen rassistisch handelnden Organisationen keine kommunalen Räume zur Verfügung gestellt und deren Gemeinnützigkeit überprüft wird.

Wir unterstützen kulturellen Austausch und gegenseitiges Kennenlernen - nur so kann eine solidarische Stadtgesellschaft funktionieren. Das bedeutet für uns:

 

  • Projekte wie MOLE und Bürgerhafen und das ehrenamtliche Engagement zu unterstützen.

  • queere Sichtbarkeit zu stärken.

  • die Arbeit der Partnerschaft für Demokratie, der DemokraTische, und der Demokratiekonferenz zu fördern.

  • die Unterstützung von Begegnungsmöglichkeiten mit Menschen aus unseren Partnerstädten auf allen Ebenen.

  • ein Verbot von willkürlichen und anlasslosen Personenkontrollen. Solche Kontrollen treffen meist diejenigen, die nicht in die Norm passen.

Die Opfer des Faschismus und die Kämpfer*innen für Demokratie und Menschenrechte verdienen unseren Respekt und unsere aktive Erinnerungsarbeit - wir wollen ein Gedenken beleben, das zu antifaschistischem Engagement inspiriert und vor der Normalisierung faschistischen Gedankenguts warnt. Wir fordern:

 

  • Zusätzlich zum Gedenken am 27. Januar muss die Stadt auch den Tag der Befreiung am 8. Mai und den Gedenktag für die Opfer des Faschismus begehen.

  • Antifaschistische Kämpfer*innen dürfen nicht aus dem Stadtbild getilgt werden. Ein erster Ansatzpunkt ist das Wiederanbringen einer Plakette am Postgebäude, die der Widerstandkämpferin und Postarbeiterin Auguste Böllnow gedenkt.

  • dass sich die Stadt dafür einsetzt, dass alle Opfer und Verfolgten des Nationalsozialismus als solche anerkannt und rehabilitiert werden und ein angemessenes und würdiges Gedenken ermöglicht und gefördert wird.

  • dass den Opfern der „Baseballschlägerjahre“ ein städtisches Gedenken zuteilwird.

  • dass mehr öffentliche Bezugspunkte für eine antifaschistische Gedenkkultur in den Stadtteilen geschaffen werden.

  • die Stadt Greifswald internationale Friedensinitiativen durch geeignete öffentliche Aktionen fördert, insbesondere durch die Unterstützung der Initiativen „Städte gegen den Atomkrieg“ und „Mayors for Peace“.

  • die Stadt Greifswald die Aufnahme von Verhandlungen zur Abschaffung von Nuklearwaffen unterstützt.

  • die Stadt Greifswald mit der Universität in den Dialog tritt, um eine Zivilklausel zu erreichen.

  • sich die Stadt gegen weitere Waffenlieferungen in Krisen- und Kriegsgebiete und die ständige Erhöhung der Rüstungsausgaben ausspricht.