Bündnis „Bunt statt braun“ existiert nicht mehr

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Ueckermünde. Nach mehr als 5 Jahren der Arbeit des Aktionsbündnisses „Bunt statt braun“ im Landkreis stellt der Kreisvorsitzende der Linken Gerd Walther fest, dass das Bündnis quasi aufgehört hat zu existieren.

Für Walther selbst ist dies ein ernüchternder Blick auf ein Projekt, welches zunächst zuversichtlich startete. Er war im Herbst 2005 gemeinsam mit der Bürgerinitiative BIRD der Aufrufer und Mitbegründer des Aktionsbündnisses, und ist seither der einzige Vertreter, der ununterbrochen die Arbeit mitgetragen hat. „In allen anderen politischen Parteien wechselten die Akteure und Ansprechpartner im Laufe der Jahre häufig, was kein Makel ist. Aber einzig die FDP-Vertreterin Charlotte Canditt verstand es, so lange sie im Kreis wohnte, hier auch Kontinuität zu zeigen. Bei den anderen Partnern war die Bereitschaft sich einzubringen sehr sporadisch, und stark veranstaltungsbezogen“ stellt Walther fest.

Als erheblichen Kritikpunkt an der Arbeit sieht Walther die zunehmende Tendenz, die Bündnisarbeit als eigene Profilierungsebene zu nutzen. „Es gab lange Zeitabschnitte, bei denen ich beispielsweise mit der Projektkoordinatorin Christine Lauenstein allein zu den angesetzten Beratungen erschien, auch an der Seite der Mitarbeiter der Kompetenzagentur war dies oft so“ erinnert Gerd Walther. Dabei fiel dem Kreisvorsitzenden der Linken auf, dass es auch einen Wandel im Selbstverständnis der Projektteilnehmer gab. „Während wir beispielsweise 2006 im August auf dem Markt in Ueckermünde, bei der erfolgreichen Bündnis-Veranstaltung nie nach außen kehrten, dass 95% der Vorbereitung auf den Schultern der Linkspartei lagen, mussten wir 2010 erkennen, dass es solch ein Selbstverständnis nicht mehr gab. Bündnispartner die lange fehlten, tauchten plötzlich auf und dominierten die Runden. Höhepunkt war die Veranstaltung im Lokschuppen Pasewalk, bei der dieser Ansatz auch medial deutlich erkennbar war. Der SPD-Vertreter krönte dies, in dem er, ohne jegliche Absprachen, zu künftigen Projekten des Bündnisses vor der Presse sprach“ wertet Gerd Walther die Entwicklung.

Nach Ansicht des Kreischefs der Linken sind dies auch dieselben Bemühungen, die vor der SPD-Veranstaltung in Torgelow am 28. Februar erkennbar sind. „Anstatt die Bündnispartner endlich wieder im Vorfeld an einen Tisch zu rufen, das Bündnis zu beleben, versäumt man die Chance. Denn in den letzten Jahren war es Standard, dass solche Veranstaltungen im Bündnis besprochen, organisiert und durchgeführt wurden. Ich erinnere z.B. an die Runde in der Ueckermünder Pommernmühle“ stellt Walther fest. „Man ruft nun auf, über die Zusammenarbeit aller demokratischen Kräfte zu sprechen, und hat selbst, vielleicht unbewusst, Hand angelegt, ein Bündnis kaputt gehen zu lassen“ wertet Walther abschließend. „Die Linke werde sich natürlich weiter am Thema engagieren, allerdings wird nun offensichtlich wieder jeder für sich agieren“. Gerd Walther persönlich sichert zu im Ueckermünder Bündnis BIRD weiter mitzuwirken.