1. Mai 2020: Gerechtigkeit ist unser Auftrag

Der diesjährige 1. Mai steht einerseits unter dem Vorzeichen von Corona – und andererseits natürlich für den Einsatz für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen.

Dabei zeigt gerade die Corona-Krise in großer Deutlichkeit, wie viele Berufe trotz ihrer Wichtigkeit für unser Leben viel zu schlecht bezahlt werden, welche Probleme die Einpeitscher der Privatisierungen (nicht nur im Gesundheitswesen) erzeugt haben und dass der Umgang mit der Krise und ihrer Kosten eine ganz grundlegende Gerechtigkeitsfrage ist. Derzeit sind es vor allem die Beschäftigten, die für die Kosten der Krise geradezustehen haben: Ob mit Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit, Mehrbelastungen durch die Kinderbetreuung oder längere Schichten bis hin zu Jobverlust oder Pleite. Während einige von ihren Vermögen leben können, mit der Krise teilweise noch Gewinne machen oder Unternehmen trotz Staatshilfe Dividenden ausschütten, müssen andere zurückstecken und auf das wenige Ersparte zurückgreifen. Wenn sich das nicht ändert, stehen am Ende der Krise auf der einen Seite Millionen Menschen, die ihren Job verloren, ihr Erspartes verbraucht oder sogar Schulden angehäuft haben, während einige Wenige keinen Anteil an der Krisenbewältigung tragen. Wir meinen: Das darf nicht sein. Der Kampf gegen die Krise ist eine fundamentale Gerechtigkeitsfrage.

Auch wenn in diesem Jahr nicht wie gewohnt demonstriert werden kann, werden wir rund um den 1. Mai wir für eine gerechte und faire Krisenbewältigung sowie für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne eintreten. Jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass diese berechtigten Forderungen Gehör finden. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung findet auch am 1. Mai nicht nur auf der Straße statt – sondern auch im Netz. Zeigen wir vor dem Hintergrund von Corona also auch dort besonders Flagge.